Spurnullbahner

TW 158 + BW 218 (Dessau)

 

Es soll ein Modell eines Triebwagens der Magdeburger Straßenbahn entstehen, der in Dessau hergestellt wurde.

Es geht um die Serie 158 bis 170 Baujahr 1925. Diese Serie ist mit den Wagen der Serie 143 bis 157 aus Düsseldorf im Wesentlichen identisch. Es gab zwischenzeitlich Überlegungen, einen Düsseldorfer Wagen zu bauen, aber jetzt wird es nun ein Dessauer Wagen. Beide Baulose wurden zeitgleich im Jahr 1925 realisiert. Zufall? Ich denke nein. Vielleicht gab es Kapazitätsengpässe oder man führte damals schon ein Benchmarking durch.

Der TW 158 soll dann den zweiten Falkenrieder Beiwagen ziehen.

Auf Grund der Maße kann auf die Zeichnungen, die für den TW 161 entstanden sind, zurückgegriffen werden. Es sind natürlich Änderungen notwendig. Das betrifft insbesondere die Stirnseiten und zusätzliche Fenster an der Seite.

Das Fahrgestell (das wird gerade zusammengebaut) ist mit dem vom TW 161 identisch. Deshalb muss "nur" ein neuer Wagenkasten gebaut werden. Wenn ich mich nicht irre, sind auf dem Bild unten so rechts unten die runden Bolzen für die Aufnahme der Blattfedern zu erkennen. Links davor sind Winkelprofile ständermäßig angeordenet, die wahrscheinlich die Blattfedern in Spur halten sollen.





Wieviele Bauteile werden verbaut? Ca. 330 Teile.

Die Bauweise wird in gemischter Form erfolgen. Also 3D-Drucke und Messingteile (Wagenboden und Fahrgestell).


Steckbrief Triebwagen

Daten vom Vorbild
 

Serie

158 - 172

Straßenbahnbetrieb

Magdeburger Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft,
ab 1938 Magdeburger Straßenbahnen AG (MSAG),
ab 1951 VEB (K) Magdeburger Verkehrsbetriebe

Hersteller

Waggonfabrik Dessau

Baujahr

1925

Spurbreite

1.435 mm

Maße

Länge: 10.090 mm
Breite: ?
Höhe: ?

Achsabstand

3.000 mm

Motorleistung

2 x 37,5 kW

Elektr. Ausrüstung

AEG

Bemerkungen

24 Sitzplätze, davon 12 längs (4 x 3) und 12 quer (2+1)
33 Stehplätze
Letzte Verschrottungen: 1975

Historie des TW 158

Baujahr: 1925
Umbau: 1956 in Gotha
Verschrottung: 1973

 

 
Bild vom Vorbild




Quelle: Archiv Magdeburger Straßenbahnfreunde e. V.

Die sehr interessante Aufnahme entstand im Jahr 1947 auf dem Hasselbachplatz. Das Foto zeigt die geplante Bauversion, allerdings wird das Modell keine Reklame bekommen. Interessant ist auch die Wagenkombination. Als erster Beiwagen fährt ein Wagen aus der Serie 307 bis 366, danach kommt eine Falkenrieder Beiwagen der Serie 278 bis 302. Beide Wagen wurden bereits als Modell gebaut.


Daten vom Modell

Wagennummer

TW 158

Ausführungsvariante

Ca. 1960 - 1963

Baujahr

2019 / 2020

Maßstab

1 : 45

Spurbreite

32 mm

Bauweise

Handarbeitsmodell, Unikat, nach Zeichnung gebaut

Material

Geätzte Messingbleche und -profile (Fahrgestell,
Wagenboden und Stromabnehmer
3D-Druckteile (Wagenkasten, Fahrerstände und Sitze)

Betriebsart

Digital (DCC-Decoder von Lenz)

Antrieb

Motorisierung: 2 Faulhabermotoren Typ 1319 12 Volt
beide Achsen über Schneckenzahnradantrieb angetrieben

Bemerkungen

Innen- und Außenlicht (Funktionen einzeln schaltbar)
sowie mit kompletter Inneneinrichtung



Baubeschreibung

Beim Bau des TW 161 hat es ja die nicht ganz unerwartete Erkenntnis gegeben, dass es Gewichtsprobleme mit den gedruckten Teilen gab. Deshalb werden die Wagenböden wieder aus Messingblech (zumindest für die Triebwagen) hergestellt. Beim TW 158 wird ein Versuch mit 1 mm dickem Blech gestartet. Sollte das nicht ausreichen, dann wird auf 2 mm erhöht. Die Teile lasse ich wieder lasern.

Die Zeichnung ist fertig und verschickt.



Dadurch, dass es sich hierbei um drei Einzelteile handelt, ist die Höhe änderbar. Zwischen Mittelteil und Außenteilen wird ein Messingprofil zwischengesetzt. Die Teile überlappen sich dann. Die roten Elemente werden ausgelasert.

Auf der Messingbodenplatte wird die Sitzgruppe (Druckteil) später aufgeklebt. Die Sitzgruppe kommt aus dem eigenen Drucker (Material; PLA). Da die Druckmöglichkeiten sich auf Home-Anwendungen beschränken, wurde das Modell geteilt und je ein Unterteil und ein Oberteil gedruckt. Das erspart einem die schrecklichen "Stützen", die hinterher mühevoll entfernt werden müssen. Der Druck ist also erledigt.



Der Wagenkasten ist fertig gezeichnet und sieht jetzt so aus:



Wagenkasten und Zurüstteile werden wie gehabt bei shapeways.com bestellt. Ist erledigt. Bis zur Lieferung kann mit dem Zusammenbau des Fahrgestells die "viele" Zeit überbrückt werden.

Das Fahrgestell ist bis auf die Lackierung fertig:



Habe gerade festgestellt, dass mir die 17er Räder ausgehen. Muss also bald den Bau einstellen ... ok, das war ein Scherz.

Leider kommen die fehlenden Teile von shapeways.com erst im Dezember. Also ist wieder WARTEN auf Teile angesagt.

In der Zwischenzeit ist der Stromabnehmer entstanden. Das Zusammenlöten ist ein wenig schwierig, weil die Lötstellen teilweise sehr dicht beieinander liegen.



Die gelaserten Teile für den Wagenboden sind geliefert:



Die Druckteile sind geliefert. Es ist fast alles perfekt. Für einen möglichen späteren Folgedruck (z. B. für einen Düsseldorfer Beiwagen) sind nur noch kleinste Änderungen notwendig.





Die oberen stirnseitigen Linienschilder sind für zwei Varianten ausgelegt. Einmal für eine runde Ausführung und einmal für die geplante Bauvariante mit eckigen Linienschilder. Diese werden einfach in die runden Teile eingeklebt. Sie sind aus halbtransparentem Material und sollten das Licht durchlassen ... so ist der Plan.

Bild unten: vorn die eckige Variante für das Linienschild, hinten die runde Ausführung:



Innen ist dieses Mal gleich der "Kasten" für die Beleuchtung der Linienschilder mit eingebaut. Das ist so gestaltet, dass zwischen Außenwand und Kasten ein kleiner Spalt ist, so dass die "Verglasung" bis zum oberen Rand durchgesteckt werden kann. Darauf kann dann auch gleich das mittlere Richtungsschild aufgeklebt werden. Der Kasten wird nach der Montage der SMD's mit einem Deckel verschlossen.





Der Hauptscheinwerfer wurde auch schon mal testweise eingesetzt (es fehlt natürlich noch die Messinghülse, die innen eingeschoben wird; 4 mm Messingrohr).



Die seitlichen Blinklichter der älteren Bauform sind auch gut gewurden. Allerdings sind sie auf dem Foto nicht wirklich gut zu erkennen. Deshalb hier kein Bild davon.

Als nächstes wird der Wagenkasten teilweise gespachtelt und geschliffen. Die Oberflächenqualität ist nicht überall gleich, warum auch immer. Das könnte am Druckprozess liegen, also technologisch bedingt sein. Es folgen die Grundierung und die Lackierungen.
Also bitte nicht wundern, wenn es in der Vorweihnachtszeit etwas ruhiger wird.

Der Wagenboden wurde mit den Motoren und weiteren Zurüstteilen komplettiert. Die Motorklemmbacken sind "Wendeklemmbacken". Was heißt das? Durch Drehen um 180 Grad kann eine zweite Einbauhöhe erreicht werden. Dadurch sind sie universeller verwendbar.

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Die Lackierung des Wagenkastens ist zumindest teilweise fertig.



Der Wagenkasten ist nahezu fertiggestellt:





Die Neukonstruktion der Blinker ist ganz gut gewurden. Für die Griffstangen und Türklinken wurde wieder auf die bewährten Bronzeteile aus dem 3D-Drucker zurückgegriffen.

Wagenkasten mit Stromabnehmer:



Nun kann es mit den restlichen Arbeiten der Verdrahtung des Wagenkastens weiter gehen. Die Verdrahtung erfolgt (fast) wie beim TW 161.

Welche Lichtfunktionen werden umgesetzt?

- Innenraumbeleuchtung
- Perronbeleuchtung vorn und hinten (richtungsabhängig)
- Hauptscheinwerfer vorn und hinten (richtungsabhängig)
- Rücklicht vorn und hinten (richtungsabhängig)
- Linienbeschilderung vorn und hinten oben (auch richtungsabhängig)

In diesem Zusammenhang werden dann auch gleich die beiden Fahrerstände mit eingebaut.

Der Einbau der Beleuchtung, der Fahrerstände und der restlichen Scheiben ist erledigt. Alle Lichtfunktionen wurden getestet. Sie funktionieren tadellos (Bilder folgen später). Der Lenz Gold+-Decoder wurde gleich umprogrammiert.

Aktuell wird der Wagenboden mit den Sitzen versehen. In diesem Zuge werden auch gleich die vier Kontakte mit eingeklebt und anschließend verkabelt. Die Gegenstücke befinden sich innen an den Zwischenwänden unterhalb der Fenster. Diese Variante wurde auch beim TW 161 angewendet und ist eine gute Lösung. Der Wagenboden wird einfach von unten in den Wagenkasten eingeschoben und fertig ist die Stromverbindung zwischen Wagenkasten und Unterbau.

Um welche Kabel handelt es sich?
- Rot und Schwarz für die Stromabnahme von den Schienen
- Grau und Orange für den Anschluss der beiden Faulhabermotoren

Der Wagenboden ist fertig und eingebaut. Die Fahrgäste durften auch schon mal Platz nehmen. Jetzt muss nur noch das Fahrgestell grundiert und lackiert werden. Danach geht es auf die Teststrecke und wie immer folgt ein kleiner Film.





Triebwagen 158 mit dem Falkenrieder Beiwagen 295:



Beide Wagen sind für die Linie 1 (Sudenburg - Neue Neustadt) beschildert. Die Ausführung des Triebwagens entspricht Epoche III ... konkret etwa 1960 - 1963. Der Beiwagen sah allerdings zu der Zeit noch etwas anders aus (Glocke auf dem Dach und keine äußere Türbeleuchtung und Abfahrsignal). Zu der Zeit gab es auch noch nicht den "Ohne Schaffner"-Betrieb. Die Einführung des schaffnerlosen Betriebes wurde erst im Jahre 1965 (Ausnahme Schönebecker Linie, bis 1969) abgeschlossen.



Was noch fehlt, dass ist das für die 60er Jahre typische MVB-Schild oberhalb der Wagennummer.

Nun ist auch das Fahrgestell lackiert und die erste Probefahrt absolviert. Fertig!










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Dessauer Beiwagen 218

Passend zum Dessauer Triebwagen ensteht nun auch noch ein Beiwagen der Serie 201 - 220 (II) mit der Wagennnummer 218.

Daten vom Vorbild

Serie

BW 201 bis 220 (II)

Straßenbahnbetrieb

Magdeburger Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft
ab 1938 Magdeburger Straßenbahnen AG (MSAG)
ab 1951 VEB (K) Magdeburger Verkehrsbetriebe

Hersteller

Waggonfabrik Dessau

Baujahr

1926

Spurbreite

1.435 mm

Maße

Länge 10.090 mm

Achsabstand

3.000 mm

Sitzplätze / Stehplätze

24 Sitzplätze / 41 Stehplätze

Bemerkungen

1944/45: Kriegsverlust: 201, 203, 210, 212
1945: 208 verschrottet
1972/73: übrige verschrottet



  Bild vom Vorbild
 


Die Aufnahme entstand Anfang der 70er Jahre an der Endstelle in Magdeburg-Sudenburg (MVB-Schild!). 1973 wurde dieser Wagen und auch alle restlichen Wagen verschrottet. Quelle: E. Straube +.

Das Besondere an den Wagen ist, dass es zwei Laufgestellvarianten (äußerlich nicht baugleich mit denen vom Triebwagen) gibt.

Im Bild oben leider nicht zu erkennen. Meiner Meinung nach hatte das ursprüngliche Laufgestell in der Mitte rechteckige Durchbrüche. Bei einigen Wagen wurde ein Versteifungsblech mit runden Öffnungen aufgeschweißt.
Wer mehr dazu weiß, kann sich ja gern einmal melden.

Siehe auch: Buch "Magdeburger Straßenbahnen" von Klaus Günther S. 128.

  Daten vom Modell

Wagennummern

BW 218

Ausführungsvariante

Ursprünglicher Zustand als Zweirichtungswagen

Baujahr

2020

Maßstab

1 : 45

Spurbreite

32 mm

Bauweise

Mischbauweise, Handarbeitsmodell

Material

Messingbleche und -profile (Fahrgestell u. Wagenboden)
3D-Druckteile (Wagenkasten und Sitze)

Betriebsart

Digital (DCC-Funktionsdecoder)

Bemerkungen

Mit kompletter Inneneinrichtung, Innen- und Außen-beleuchtung, nachgebildeter Zustand: 1960er Jahre



Baubeschreibung

Die Baubeschreibung ist im Prinzip so ähnlich wie die vom Triebwagen 158. Allerdings entfallen einige Bauschritte, was sich von selbst versteht, weil der Beiwagen einfacher in der Konstruktion ist und auch weniger Teile benötigt.

Der Wagenkasten wurde grundiert und wird zeitnah lackiert.

(Bilder folgen)

Parallel dazu wird der Wagenboden vorbereitet. Es fehlen noch die Fahrgäste und die Verdrahtung inkl. der elektr. BEMO-Kupplungen. Der Unterbau besteht aus 1 mm Messingblech (gelasert). Darauf wurden die gedruckten Sitze aufgeklebt. Die Trittstufen sind ebenfalls Druckteile.

Vorn im Bild sind zwei Messingkontakte (jeweils am Anfang der Längssitze) zu sehen. Nach dem Einschieben des Bodens in den Wagenkasten, ist der Stromkontakt zwischen Radschleifer und Decoder (Schwarz und Rot) hergestellt. Sie werden einfach ein wenig nach außen gebogen. Die Gegenstücke befinden sich innen an den Wagentrennwänden unterhalb der Fenster.



Rechts neben der vorderen linken Trittstufe ist ein Auskerbung zu sehen. Soll der Wagenboden wieder aus dem Wagenkasten herausgehoben werden, so steckt man dort einfach einen kleinen Schraubendreher rein und hebelt Stück für Stück umlaufend den Wagenboden aus.

Mittlerweile hat auch der Wagenkasten schon ein wenig Gestalt angenommen.



Der Wagenkasten wurde fertiggestellt. Die Lichtfunktionen sind getestet. Alles prima :-)





Griffstangen und Türklinken angebracht usw. Alles gut.

Oh da fehlen ja noch die seitlichen Linienschilder!





Das Laufgestell ist fertig montiert und lackiert.



... und eingebaut:







Fertig! Ok die seitlichen Linienschilder fehlen ja immer noch. Das ist nur eine klitze Kleinigkeit.

Bei den Griffstangen handelt es sich übrigens um gedruckte Teile aus Bronze. Sie sind wie beim Vorbild gekröpft.




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