Spurnullbahner

Strab-Bauteile

Straßenbahn - Bauteile - Übersicht



1. Stromabnehmer Typ 1 (ältere Bauart)
2. Stromabnehmer Typ 2 (SS 48)
3. Stromabnehmer Typ 3 / Einholmstromabnehmer für T4D
4. Lyra-Stromabnehmer
5. Dachwiderstände
6. Albertkupplung
7. Kupplungsverlängerung
8. Zahlbox
9. Achslager
10. Doppelspeichenrad 17 mm und Lagerbuchsen
11. Faltenbalg für NGT8D
12. Schnecken und mehr
13. Praktische Bauteilkennzeichnung
14. Tür-Griffstangen
15. Türklinke
16. Dachscheinwerfer
17. Signalglocke
18. Schienenbremse
19. Übersicht Radsätze
20. Gotha-Radscheibe
21. Fenster



Eine sehr gute Übersicht über technische Begriffe im Zusammenhang mit Straßenbahnen findet man bei der IGNah Magdeburg oder im Straßenbahn-Archiv Nr. 1.

1. Stromabnehmer Typ 1 (ältere Bauart)


Vorbild:



Modell:



Das Zusammensetzen und Löten der 4 Hauptrohre bereitet ein wenig Probleme. Deshalb habe ich mir hierfür eine Lötvorrichtung angefertigt. Es ist sehr wichtig, dass die Rohrprofile absolut im rechten Winkel, eben und in gleichen Abständen zusammen gesetzt werden.

Da die Bügel in der Regel etwas höher angebaut werden (ca. 3 bis 4 mm oberhalb der OK vom Dach), ist eine "Unterfütterung" notwendig, damit die Funktion nicht beeinträchtigt wird. Dazu habe ich folgendes Bauteil in 2 Größen (Höhen) gezeichnet und gedruckt. Das Bauteil wird komplett durch das mittige Bodenblech des Bügels abgedeckt. Zwei schmale Stege links und rechts halten den Bügel in Position.


Zugfedern für Bügel

Für die Bügel werden oben Micro-Zugfedern benötigt. Die sind nicht ganz preiswert. Soll heißen, dass man sich Zeit nehmen muss, um durch Preisvergleiche nicht zu viel zu bezahlen. Hier findet man auch Zugfedern mit einem Außendurchmesser von nur 1,6 mm.

Natürlich hat auch die Fa. Sommerfeldt Federn für Bügel. Unter Ersatzteile suchen ... Bevorzugt habe ich die Zugfeder 1 x 8 mm (früher Artikel-Nr. # 39, jetzt leider nur noch 1 x 5,5 mm lang unter Artikel-Nr. # 39) und die Zugfeder 1,5 x 18 mm (Artikel # 43) verwendet.
Leider wird diese Feder mit einer Länge von ca. 14 mm verschickt. Keine Ahnung, warum die Maße nicht stimmen. Also zurück damit. Schade eigentlich, weil der Preis ok war .... . Für die längere Feder nehme ich jetzt eine 20 mm lange Zugfeder von Märklin mit der Artikel-Nr. 765520.

Nur was mich immer wieder ärgert, das sind die hohen Versandkosten für extrem kleine und leichte Teile, die locker in einen kleinen Briefumschlag passen. Muss das wirklich sein? Da fühlt man sich irgendwie abgezockt. Firmen bekommen doch sicher Rabatte von den Versandfirmen oder? Und außerdem gibt es das Einwurfeinschreiben. Damit klappt der Versand mind. zu 99,999%. Da sollten die Firmen einmal drüber nachdenken.

Die Zeichnung für die Ätzplatte für die Bügel

Die Rückseitenzeichnung mit den Verbindungsstegen:



Nun könnte jemand sagen, warum sind denn da so große Lücken. An den filigranen Bügelteilen andere Teile abtrennen und dann die Reststege beseitigen, kann richtig nervig sein. Davon rate ich weitestgehend ab. Lieber so und die Stege sind von vornherein sauber.

Ätzplatte: 0,5 mm Messingblech.

Die unteren Holme sind in der Zeichnung nicht enthalten. Hier wird 0,8 mm Messingdraht verwendet. Damit die Teile gleiche Geometrien haben, ist eine einfache Lehre sehr hilfreich.

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2. Stromabnehmer Typ 2 (SS 48)


Vorbild:



Modell:

links: Rohbau und rechts: lackiert


Für diesen Typ habe ich eine Urform (rechtes Teil im Bild) für die unteren "Arme" des Stromabnehmers hergestellt und die Teile gießen lassen. Links unten ist ein fertiges Gussteil zu sehen. Allerdings ist ein Guss aus Weißmetall nicht ganz so stabil, lässt sich aber leichter nachbearbeiten, weil das Material weicher ist. Es ist schon in Ordnung, aber ein Messingguss wäre schon noch qualitativ hochwertiger!



Ein Bügel der Einheitsbauart auf dem Hechttriebwagen Nr. 70:



Hier eine einfachere Ausführung:



Bild unten: Die finale Version aus 2018. Die Holme sind etwas filigraner ausgeführt. Die oberen Ende mit den Bohrungen haben abgerundete Ecken. Der Aufnahmezapfen für die Zugfeder in der Mitte wurde ebenfalls abgepasst und um 30° gedreht.



Grundplatte mit "Scheren":



Die Bügelgrundplatte hergestellt im 3D-Druckverfahren (Layerhöhe 0.1 mm, Material: PLA grau))











Angaben nach bestem Wissen (also ohne Gewähr).

Hat jemand Maße vom T4D-Einholm-Stromabnehmer? Oder vom Gotha-Triebwagen? Ich würde mich sehr freuen. Muss ich wohl bald mal wieder nach Magdeburg fahren. Zollstock nicht vergessen!

Fazit: Eigentlich braucht man nur wenige Teile, um einen Scherenstromabnehmer herzustellen:

- zwei gegossene Unterarme (-holme)
- Messingdraht in den Stärken 0,5 und 0,8 mm
- eine Zugfeder ca. 2 x 20 mm und zwei sehr kleine Zugfedern (ca. 1,6 x 8 mm), letztere leider sehr preisintensiv
- einen Unterbau (3D-Druckteil), damit der Stromabnehmer einen Mindesabstand zum Wagendach bekommt (für die richtige Funktion notwendig)
- eine M2-Schraube (Befestigung auf dem Wagendach)
- und noch einige wenige Ätzteile (Bild unten)

Die Zeichnung für einen Bausatz (Ätzteile) in 0,5 oder 0,6 mm Stärke:



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3. Stromabnehmer Typ 3 / Einholmstromabnehmer für T4D


Vorbild:



Bild oben: einer der beim T4D verwendeten Standard-Einholmstromabnehmer. Schätzungsweise wurden ca. 3 verschiedene Bauformen verwendet (je nach Baujahr) ... vielleicht auch mehr, wenn man die heutigen modernen Bauformen von der Fa. Stemmann.

Für das erste Modell eines T4D's wurde folgender Stromabnehmer auf Basis der unten abgebildeten Zeichnung erstellt.



Das Bild unten zeigt ein Muster, welches aus geätzten Restteilen und diversen Messingprofilen im Zuge des ersten T4D-Baus entstanden ist.



Bei dem Stromabnehmer im Bild oben fehlt das Winkelprofil, welches für die Befestigung der Stromabnehmerleine diente. Ergänzt werden muss auch noch ein Draht, welches die Wippe in der Waagerechten hält. Aber der optische Eindruck ist doch schon ganz vielversprechend. Mit geätzten Teilen könnte man hier nur sehr eingeschränkt arbeiten. Der Stromabnehmer besteht hauptsächlich aus unterschiedlichen Messingprofilen.


Modell (Einholmstromabnehmer auf einem NGT8D montiert):



Die Maße vom Einholmstromabnehmer musste noch einmal überprüft werden. Die zwei wichtigsten Maße sind die des unteren und oberen Holmes (gemessen von Drehpunkt zu Drehpunkt: unten 35,5 mm und oben 43,0 mm.
Ein Stromabnehmer, den es so nicht gibt: oberes Teil vom T4D und unteres Teil von einem Stemmann-Stromabnehmer.

Das ist nur eine Testzeichnung, um Klarheit über Funktion und Maße zu bekommen.



Die blauen Teile wurden zusätzlich eingebaut. Dabei handelt es sich um eine Klemmvorrichtung, damit der Stromabnehmer auch wie beim Vorbild im abgesenkten Zustand bleibt.

Vom Einholmstromabnehmer ist die Grundplatte inkl. Festklemmvorrichtung fast fertig (einer für den ATW 702 und einer als Muster):




Die Klemmen wurden aus Federbronze hergestellt, die an den oberen Enden zu einer Art Öse geformt wurden. Nun werden die unteren und oberen Holme angefertigt.

Eigentlich war die Idee, den unteren Holm oben und unten zu durchbohren. Das Material ist zu hart ... diverse Bohrer sind abgebrochen und im Material steckengeblieben. Auch ist ein genaues senkrechtes Durchbohren fast unmöglich. Dumm gelaufen!

Jetzt werden die Teile nur noch ca. 1,5 mm tief auf jeder Seite angebohrt. Die Befestigung erfolgt dann mit einem Rundstab aus Messing (0,8 bzw. 1,0 mm), der dann später, wenn alles fertig ist, von außen angelötet wird. Eine M1-Schraube oder ein (gekürzter) gedrehter Niet in der passenden Größe geht natürlich auch.

Habe jetzt mit den speziellen Bohrern von GHW erneut unter Hinzugabe von Schneidöl gebohrt und das funktioniert ganz gut. Allerdings braucht es Zeit. Es darf nur mit sehr geringer Kraft gebohrt werden!

Im Bild oben ist noch eine kleine Lehre für den Zusammenbau des unteren Holms aus 2 mm Messingrohr zu sehen ... falls mir die Gussteile ausgehen. Auf Grund der neuen Maße musste sie ein wenig verlängert werden. An den kurzen Ende wird auch noch von unten ein U-Profil 1,5 x 3 mm (besser 1 x 3 mm) angelötet, dann haben die zu verbindenden Teile die selbe Höhe ... ist mir gerade aufgefallen.

Bis auf einige Restarbeiten sieht der Einholmstromabnhmer jetzt so aus:



Der finale Zusammenbau wird vielleicht morgen erfolgen .... Dann wird auch noch die Wippe an den Enden gebogen. Es fehlen auch noch zwei dünne Stangen (Kuppelstange und Palettenführung). Danach werden die Lötstellen feingeschliffen und der Bügel in Spiritus oder Aceton entfettet.





Was sind so die größten "Probleme" beim Bau gewesen? Einmal das Bohren des unteren Holms, weil es sich hierbei um ein Gussteil handelt und relativ kleine Bohrer verwendet werden. Hier ist Geduld gefordert. Dann die richtige Zugfeder finden ... gemeint sind eher weniger die Maße, sondern die passende Federkraft. Die Feder darf nicht zu straff, aber auch nicht zu weich sein. Das dritte Thema ist die obere Steuerungsstange. Es ist gar nicht so einfach, sie so anzubringen, dass auch die Mechanik, also auch die richtige Bewegung der Wippe beim Aus- und Einfahren des Stromabnehmers gut funktioniert.
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4. Lyra-Stromabnehmer




Als geätztes Messingteil ist es sofort für den Einbau fix und fertig. Nur das "Schleifstück" habe ich aus optischen Gründen verstärkt.

Die Bauteile im Überblick (Kopie von Zeichnung):



Es stehen zwei Größen zur Auswahl. Der linke Stromabnehmer ist ca. 64,5 mm hoch und der rechte ca. 67,3 mm. Er soll für einen Triebwagen der Schönebecker Vorortbahn verwendet werden. Allerdings liegt der Bausatz seit einiger Zeit im Schubkasten, weil immer wieder andere Projekte dazwischen kommen.

Der folgende Prototyp ist sogar drehbar mit einer Arretierung. Eigentlich sollten zwei kleine Federn den Stromabnehmer in die richtige Position bringen. Das hat aber nicht geklappt. Aus der Not heraus wurde Federdraht verwendet und siehe da, es funktioniert sehr gut. Zur Auswahl hatte ich Federstahldraht mit 0,3 und 0,5 mm Durchmesser. Je nach Auswahl wird eine unterschiedliche Neigung hervorgerufen. Bei dem folgenden Modell wurde 0,3 mm Draht verwendet.

Das Modell ist drehbar gebaut ... im nachhinein ist das gar nicht erforderlich, weil der Stromabnehmer auch so schwenkbar ist, wenn es keine starre Oberleitung gibt.

Was man noch machen könnte, das ist eine Versteifung des Stromabnehmers im unteren Bereich oder man verwendet einfach dickeres Messingblech (z. B. 0,6 mm).



Das Unterblech zur Befestigung des Stromabnehmers auf dem Wagendach kann man natürlich den jeweiligen Anforderungen anpassen.


5. Dachwiderstände

Für die TW 15 und 23 werde ich erstmalig eine Imitation der Dachwiderstände verbauen. Bisher hatte ich keine Idee, wie man die annähernd echt nachbilden könnte. Die Teile sind bereits mit TurboCad gezeichnet und an Shapeways übertragen. Ich lasse sie in zwei Materialvarianten drucken: frosted ultra detail und frosted extreme detail. Der Preis für 16 Segmente liegt bei ca. 14 € bzw. 18 €. Ein Satz sollte für 8 Modelle reichen. Preis-Tipp: Sonderaktionen nutzen!

Auf jedem Segement befinden sich 13 "Isolatoren" (paarweise). Die Segmente sind kürzbar.
Die Maße sind: L x B x H = 28 x 7,7 x 2,2 mm.



Die gedruckten Teile:


Hier kommt man zu einem interessanten Link über Stromabnehmer (Münchener Straßenbahn).

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6. Albertkupplung

Eine Albertkupplung hergestellt aus geätzten Einzelteilen:


Ich denke, dass hier ein Gussteil oder ein Teil aus einem 3D-Drucker die bessere Lösung darstellen. Das Thema wird nicht weiter verfolgt, weil die meisten meiner Straßenbahnmodelle eher eine elektrisch leitende Kupplung von BEMO bekommen werden.

Update v. 10.08.2020

Nun wurde doch eine Zeichnung für den Druck einer Albertkupplung erstellt. Hintergrund ist, dass die beiden Gothaer Großraumwagen vom Typ T4-62 und B4-61 vorn bzw. hinten eine Albertkupplung erhalten haben.





Die Kupplungen sind kuppelbar.



Die Bohrung durch die "Zunge" wird erst später ergänzt. Beim Druck würde die Wanddicke nicht ausreichen und dadurch würde ein Druck nicht möglich sein.



7. Kupplungsverlängerung

Um die handelsüblichen BEMO-Kupplungen (elektrisch leitend) für die Spur 0 verwenden zu können, müssen sie um ca. das Doppelte verlängert werden. Hier die bisherige Variante unter Verwendung von Messingprofilen und -blechen:





Es folgt eine 3D-Zeichnung .... in der letzten (auch in PLA druckbar) Variante:



Und dann das Bild vom gedruckten Teil ...



Ein erster Probedruck auf dem RepRap X350 zeigt das obige Bild (Material: PLA Grau, Düse 0,4 mm, Layerhöhe 0,2 mm). Natürlich habe ich gleich zwei Dutzend davon gedruckt ... Ich denke, dass das zukünftig die finale Lösung sein wird. Nur das Material wird dann wahrscheinlich ABS Schwarz sein.

Die neue Kupplungsverlängerung für die Gotha-Wagen (Variante 1 und 2)



Die 2. Variante (rechts im Bild) ist so ausgeführt, dass bei Einsatz einer elektr. Kupplung (z. B. von BEMO) die beiden Drähte durch die seitlich angebrachten Verlängerungen durchgeführt werden können.

Die Variante 1 wurde erstmalig bei den Gotha-Beiwagen als 3D-Druckteil eingesetzt:



Die Kupplungsverlängerung ist sowohl für die elektr. Kupplung von BEMO als auch für H0-Kupplungen für Normschächte gut einsetzbar.




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8. Zahlbox

Zahlbox Typ 1


1965 wurde der schaffnerlose Fahrbetrieb (OS-Betrieb = ohne Schaffner) auf den Magdeburger Straßenbahn-Linien 1, 10 und 11 eingeführt.

Eine Original-Zahlbox, wie sie in den Magdeburger Straßenbahnen lange im Einsatz war:





Das Modell:

Der Grundkörper ist ein Messinggussteil. Das Befestigungsrohr (Zahlboxhalter bzw. auch wegen der Form auch "Haarnadel" genannt), die Grundplatte und der Zahlboxhebel sind geätzte Messingteile. Die rote Drehscheibe im Innern der Zahlbox kann durch einen Papieraufdruck imitiert werden.



Die Zahlbox ist auch als 3D-Druckteil herstellbar:

Die Zeichnung sieht dann so aus:



Zur Befestigung wird ein Bügelständer aus Messing (Ätzteil) verwendet. Dafür sind seitlich links und hinten entspr. Aufnahmeteile vorgesehen. Je nach Befestigungsart kann dann ein Befestigungsteil (im Bild unten grau dargestellt) abgeschliffen werden.



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9. Achslager

Achslager für TW der Serie 1 bis 23 II bzw. BW der Serie 278 bis 302
Die Ur-Modelle aus Messingätzteilen und einem Drehteil (Lager) zusammengesetzt:



Vorbild Variante 2: 


Ein Bild vom Abguss:



 Radlager Gotha-Wagen

Bild vom Vorbild:



Die Zeichnung vom Lagerdeckel:



Radlager komplett:



Nicht sichtbar: die 2,1 mm Bohrung (Tiefe = 4,0 mm).

Das Lager kann mit Lagerbuchsen von Bastel-Dehs bestückt werden. Sie sind vor dem Einbau allerdings auf 4 mm zu kürzen.

Bei dieser Variante wird das Radlager fest mit der Fahrgestellblende verbunden (siehe unter Straßenbahnen / TW Gotha T59).


 

Radlager für LOWA-Wagen




Die Radlager können in Bezug auf die Verwendung / Einbauart jederzeit modifiziert werden. Die obige Zeichnung stellt lediglich eine mögliche Variante dar.
 


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10. Doppelspeichenrad 17 mm und Lagerbuchsen

Ein Bild vom Vorbild:




Da es Speichen- bzw. Doppelspeichenräder mit einem Laufkranzdurchmesser von ca. 17 mm (für Straßenbahn-Modell interessant) praktisch nicht gibt, ist eine Sonderanfertigung unausweichlich. Zunächst muss eine CAD-Zeichnung erstellt werden. Den Anfang macht ein Doppelspeichenrad, damit ich meine Modelle der Serie TW 1 bis 100 umrüsten kann.



Mit Hilfe des CAD-Zeichnung wird ein Urmodell gefertigt. Erst danach kann die Gießform hergestellt werden. Sie besteht aus zwei Teilen. Mittig unterhalb des Radabdruckes ist deutlich der Gießkanal zu sehen.





Nach dem Herstellen der Gießform können die Teile gegossen werden (Neusilberguss). Ob eine Nachbearbeitung auf einer Drehbank notwendig ist, wird sich zeigen, wenn die Teile von der Feingießerei Crottendorf geliefert sind.



... ich denke, dass eine Nachbearbeitung der Radlauffläche und des Radkranzes notwendig ist. Wegen der Isolierung der Radachsen (beidseitig) wurde der Innendurchmesser entsprechend groß gewählt (3 mm). Die Lauffläche ist sehr glatt, was mich positiv überrascht hat.

Für die Doppelspeichenräder werden Isolierbuchsen ohne Bohrung angefertigt. Warum? Die Bohrungen können nachträglich entsprechend der jeweiligen Achsenform ausgearbeitet werden. So bleibt man flexibel.


 


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11. Faltenbalg für NGT8D

Schon zu Zeiten der „frühen“ Märklin-Bahn gab es Bestrebungen, Faltenbalge der Originalbahn bei Modellen der Spur 0 und 1, später auch bei den kleineren Spuren, nachzubilden. Zur Anwendung kam oft ein einfaches Rechteckformat. Die Materialien waren Stoff und bei anderen Herstellern auch mal Papier, welche später durch Plastikteile ersetzt worden sind.

In meinem Fall lag das Problem aber ganz woanders. Der Faltenbalg des NGT8D hat im oberen Bereich eine Besonderheit in der Konstruktion.

Beim Original (Foto unten) sieht man, dass man mit der Rechteckform nicht klar kommt (Dach!):


Das Vorbild



Ansicht von oben und Bild unten
Ansicht von der Seite



Die Lösung ...

Aus "zwei mach eins" lautet hier die Devise. Eine besondere Herausforderung war die Entwicklung einer voll funktionsfähigen "Ziehharmonika". Auf Grund der sehr engen Gleisradien auf meiner Anlage, musste das Material sehr dünn sein, aber dennoch langlebig und voll funktionfähig.

Laut Zeichnung sollte der Faltenbalg in der Seitenansicht ungefähr so aussehen:



Was man hier nicht sieht, ist die spezielle Form! Im Original handelt es sich nicht um eine einfaches Rechteck, sondern um eine Sonderbauform. Nur über diverse Versuche bin ich zur Lösung gekommen.
 
Im ersten Ansatz war der Faltenbalg zu kurz, im zweiten Ansatz zu lang.





Das ging ja gar nicht. Wie man im folgenden Bild erkennt, müssen im Dachbereich diverse Kabel von Wagenteil zu Wagenteil geführt werden. Deshalb gibt es hier eine Art Aussparung, die der normale Betrachter von der Straße aus so gar nicht sehen kann. Also Probieren geht über Studieren, sagte ich mir.



In der folgenden Skizze kann man gut erkennen, dass ich aus 2 Einzelteilen einen Faltenbalg hergestellt habe, der von der Form genau passte. Oben im Dachbereich wurde ein U-förmiges Teil eingesetzt. Die Lösung find' ich gut.



... jetzt mussten die Teile nur noch hergestellt werden.

Handelsübliche Produkte waren nicht verwendbar. Zunächst habe ich dünnes Papier im Drucker hellgrau "eingefärbt". Das Papier habe ich an einen Modellbahnfreund (Herr Liebsch aus Hormersdorf) geschickt, der mir die Grundelemente herstellte. Wie er das gemacht hat, ist mir bis heute ein Rätsel. Einfach genial!

Zum Material: ich bin mir nicht mehr ganz sicher, welche Papiersorte ich gekauft habe. Auf keinen Fall 80g/m². Es könnte 50 oder 60g/m² gewesen sein.


Das fertige Teil hat sich bewährt und sieht auch noch richtig gut aus. Der im Original vorhandene Durchgang und die Dachfreiheit ist auch im Modell vorhanden!



Und eingebaut im Fahrzeug sieht das so aus:




 Die engste Kurve, die auf meiner Anlage vorhanden ist, wird ohne Probleme durchfahren.



Im Vorbild muss sich der NGT8D nicht so durch die Kurven "quälen" ... bei mir schon und es funktioniert sehr gut.

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12. Schnecken und mehr


Für den Antrieb habe ich aktuell bei modellbau-profi.de die notwenigen Schnecken und Schneckenzahnräder bestellt. Wer es preisgünstiger sucht, bestellt bei Wagenwerk.de. Auch bei GHW Modellbauversand sind die Preise etwas günstiger. Es kommt darauf an, welches Modul gebraucht wird und welche Größe der Zahnräder.

In der Regel fährt man mit Modul 0,4 ganz gut (Messing, 20 Zähne). Der Wellendurchmesser von 3 mm passt gut zu den Radsätzen von AMZ-Munz. Die Firma AMZ-Munz hat leider aufgegeben (E-Mails mit Bestellungen wurden nicht mehr beantwortet) ... und die Domain kann man jetzt kaufen.

Für aktuelle Bauvorhaben (Gotha-Wagen) verwende ich allerdings Schneckenzahnräder mit nur 15 Zähnen (Modul 0,4), um die Bauhöhe des Fahrgestells zu reduzieren. Diese Zahnräder hat mir ein Fachmann für Zahnräder aus Leipzig noch einmal hergestellt, aber auch er ist jetzt im Ruhestand.

Siehe auch unter "Zahnräder".
 


13. Praktische Bauteilkennzeichnung

Wenn man mehrere Modelle gleichzeitig baut, ist es ratsam, die zusammengehörigen Hauptbauteile zu kennzeichnen, da es im Detail mitunter minimale Tolleranzen gibt. Am Beispiel der Wagen TW 15, TW 23, BW 349 und BW 352 habe ich erstmalig gedruckte Schilder verwendet. Bisher hatte ich einfache Markierungen mit Bleistift genutzt, die logischerweise nach der Lackierung nicht mehr sichtbar sind.
 



Die Schilder werden an den Dachteilen (2 x), am Wagenkasten und am teilbaren Fahrgestell möglichst unauffällig und am besten vor der Lackierung aufgeklebt. Dann gibt es zuküftig keine Verwechslungen und kein nerviges Ausprobieren.

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14. Tür-Griffstangen

Die Griffstangen an den Straßenbahnwagen hatten eine spezielle Form. Die Befestigung war 2-fach im Winkel von 90° abgewinkelt oder so ähnlich .. kann man schwer beschreiben. Zwischen den gegossenen Winkelendstücken befanden sich Hartholzstangen. Deshalb hier ein Bild vom Museumstriebwagen Nr. 23:



Bei den früheren Wagen waren die Stangen im Originalzustand allerdings etwas länger.

Modell: in den meisten Fällen verbaue ich Griffstangen von Addie-Modellbau:


Die Größen (15 mm und 20 mm lang), die es bei Addie gibt, sind genau richtig. Hierbei handelt es sich um feinsten Messingguss. Empfehle ich gern weiter. Bezüglich der Form passen sie nicht ganz genau, aber der "Fehler" kann vernachlässigt werden, weil dadurch die Optik nicht wirklich beeinträchtigt wird.



Die einzelnen Griffstangen werden mit einem kleinen Seitenschneider vom Rohling abgeschnitten und an den Enden entgratet, damit es beim Einsetzen keine Überraschungen gibt.

Böse Überraschung ... der Lochabstand (mittig gemessen) ist in Wirklichkeit nur ca. 19 mm. Die Griffstangen passen leider nicht für den TW 23 und BW 352. Neue Überlegungen sind angesagt.

Was würde ein 3D-Druck bringen? Ein kupferähnliches Material ist ja als Filament bei shapeways.com verfügbar. Die Zeichnung ist schnell gemacht.



Und der Preis ist sehr gut. Pro Stück komme ich bei einer Platte mit 30 Stück auf ca. 0,80 €. Die Griffstangen von Addie kosten pro Stück 1,75 €. Und außerdem habe ich die Möglichkeit, die richtige Form und Länge drucken zu lassen. Das sind auch noch zwei wesentliche Vorteile.

Beim Zeichnen muss man nur daran denken, dass eine Mindestdicke von 0,6 mm eingehalten wird. So sind noch mind. vier (bezahlbare) Materialarten druckbar. Das ist das Gute bei shapeways.com, dass nach dem Hochladen und nach der Preiskalkulation angezeigt wird, was geht bzw. warum einige Materialarten nicht druckbar sind. Ja aber ...

Die Teile sind geliefert und sehen recht ansprechend aus:





... sogar die angedeuteten Befestigungsschrauben sind gut erkennbar.



Den mittleren Bereich habe ich mit holzähnlicher Farbe lackiert. Beim Original bestehen ja die Stangen aus Holz.

Mittlerweile kann die Zeichnung für jede Länge angepasst werden. Auf Grund der realistischeren Ausführung werden zukünftig nur noch die "eigenen" Griffstangen an Stelle der Griffe von Addie verwendet.

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15. Türklinke

Das Original:



Modell: wenn es möglich ist, Griffstangen aus Bronzepulver drucken zu lassen, dann müsste es doch auch möglich sein, die winzigen Türklinken ebenso herstellen zu lassen.

Schnell eine Zeichnung erstellt. Ein Tipp von mir: bevor man 120 Einzelteile matrixförmig positioniert und mit Hilfe von schmalen Quadern verbindet, sollte man immer ein einziges Teil auf Druckfähigkeit hochladen. Das kann Zeit sparen und dient der schnellen Fehlererkennung.

Hier die Zeichnung:



Die 120 Türklinken sind bei shapeways.com mit mind. 4 Materialien druckbar ... auch als Bronze-Teile. Das Stück kostet nur 25 Cent. Wer es noch günstiger haben möchte, der wählt Kunststoff (Frosted Ultra Detail oder High Defintion Acrylate, 120 Stück für unter 10 €). Aber es soll nun mal ein Druck in "Raw Bronze" werden ... auch um mal zu sehen, wie das Material in natura aussieht.

Bei Addie Modellbau gibt es einen 4er-Pack für 3,50 € ... also pro Klinke 0,875 Cent. Und die Form passt für meine Straßenbahnwagen nicht so richtg. Da weiß ich doch, was ich mache.

Die Bestellung ist raus und die Teile befinden sich in der Produktion. Jetzt habe ich auch den "Schalter" gefunden, um nachträgliche Bestellungen zu einem Shipping zusammenzuführen. Das spart Porto.

Shapeways.com hat mir heute schon mal drei Fotos geschickt, weil sie wissen wollten, ob ich mit der Druckqualität einverstanden bin und die Teile akzeptiere.



... sicher nicht zu 100% perfekt, aber mit ein wenig Nachbearbeitung (Sandstrahlen wäre nicht schlecht, aber wer hat das schon) müsste das schon passen. Auf Grund der materialbedingten hohen Temperaturen gibt es schon mal Probleme beim 3D-Druck. Und die Größe von 4,5 x 1,1 x 1,55 mm (ohne Zylinder zur Befestigung gemessen) ist ja auch eine echte Herausforderung für dieses Material. Ich bin trotzdem sehr zufrieden.

Hier die komplette "Platte", gedruckt in Raw Bronze:


Bild unten: die Türklinken aus "Frosted Ultra Detail"


Und so sehen die Wagen mit den neuen Türgriffen aus:



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16. Dachscheinwerfer

... oder nennt man das Teil eher "Strahler"? Keine Ahnung. Um zu verdeutlichen, was da gemeint, ist hier ein Bild vom Original:



Oben auf dem Dach sind mittig vorn und hinten zwei ganz spezielle Bauteile zu finden. Diese mit Leuchtmitteln bestückten "Scheinwerfer" strahlen bei Dunkelheit die auf dem Dach befindlichen Linienschilder an. Diese Methode war über einige Jahrzehnte Standard. Nur die Art der Schilder (Signalscheiben) wechselte mit der Zeit. Bevor ab 1905 Zahlen verwendet wurden, gab es farbige runde Scheiben mit Kreuzen. Warum? Dafür habe ich leider keine Erklärung.

Eine Aufnahme aus dem Museumsstraßenbahndepot in Magdeburg-Sudenburg:



Die Zeichnung:


Das Teil wird im Zuge der "Elektrifizierung" des Triebwagen-Modells Nr. 23 auch mit einem Leuchtmittel versehen. Schließlich sollen die an einer Haltestelle wartenden Fahrgäste bei Nacht auch erkennen können, wohin die Reise geht.

In der Mitte des Bildes unten sind die 4 Dach-Strahler gut zu erkennen:


Dieser Testdruck ist geglückt. Normalerweise gibt es bei solchen inhomogenen Strukturen oft Probleme. Das Material "Frosted Ultra Detail" ist ein echter Alleskönner. Auf der Testplatte sind noch Handgriffe, acht Glocken-Oberteile und -Unterteile sowie das Bauteil, aus dem die Bügelschnur aufs Dach herausgeführt wird.



In "Raw Bronze" ist eine derartige Struktur nicht druckbar!

Von den vier gedruckten Dachscheinwerfern wurden zwei Stück für den TW 23 verwendet:



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17. Signalglocke

Die Beiwagen hatten bis Mitte der 60er Jahre Signalglocken für die Schaffner. War der Wagenzug abfahrbereit, konnte der Schaffner mit Hilfe der Signalglocke dem Fahrer signalisieren, dass die Fahrt fortgesetzt werden kann.

Mit Einzug des schaffnerlosen Fahrbetriebes auch auf den Beiwagen (Triebwagen ab 1959, 1964 - 1965 war die Komplettumstellung inkl. der Beiwagen abgeschlossen) waren die Glocken überflüssig und wurden nach und nach abgebaut.



Passende Glocken habe ich bisher nicht gefunden. Eine Alternative war eine 4 mm hohe Schiffsglocke von aeronaut. Aber so ganz richtig passt die Form auch nicht. Eine Nachbearbeitung ist notwendig, um den oberen Ansatz zu entfernen.



Sicher kann man eine Glocke auch auf einer Drehbank herstellen ... aus meiner Sicht ist das aber zu aufwendig.

Auch hier ist es eine Überlegung wert, die Glocken auf einem 3D-Drucker herstellen zu lassen. Also muss eine Zeichnung her. Da die Maschinen- und Laborkosten mitunter höher als die reinen Materialkosten sind, empfehle ich den Druckraum so zu nutzen, dass erträgliche Stückpreise herauskommen. In diesem Fall wurden 64 Glocken auf einer Fläche von ca. 50 x 50 mm platziert. Das ist ein Druckraum, der nahezu alle Filamente abdeckt.



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18. Schienenbremse

Die Schienenbremse als 3D-Druckteil.


Links: Vorderansicht                                                                     Rechts: Hinteransicht

Im oberen Bereich befinden sich zwei Bohrungen. Hier werden zwei Messingdrähte (Durchmesser 0,5 mm) eingesetzt und mit Klebstoff befestigt. Hier ist sogar eine vertikale Bewegungsmöglichkeit umsetzbar. Wie? Das kommt später ...

Auf der Rückseite sind 2 Aussparungen, die der Aufnahme von einem speziellen Mittelteil (Messing-Ätzteil) dienen. Im Bild unten ist das Teil lila eingefärbt.


Die Schienenbremsen sind auf Grund der Dicke der Einzelteile (0,6 mm) nur mit Frosted Ultra Detail druckbar. Die beiden Bilder zeigen die fertigen Teile im unlackierten Zustand.

Draufsicht:


Unteransicht:


Auf Grund des Materials schwer zu erkennen, wie gut das Druckergebnis ist. Aber die Zeichnung wurde 1:1 umgesetzt. Erst nach der Farbgebung sieht man das Ergebnis.

Für die Gotha-Triebwagen (Prototypen) wurde folgende Lösung angewendet:



Die Befestigung erfolgt quasi hängend durch 4 Öffnungen im Motoraufnahmeblock und in der Grundplatte des Fahrgestells (Ätzteil).

Die Schienenbremsen für den T4D/B4D (einzeln gedruckt) sind unter Sonderfahrzeuge als Zurüstteile für die Drehgestelle für die Güterlore 766, welche aus geätzten Messingteilen hergestellt werden, zu finden.

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19. Übersicht Radsätze

Die Modellbauer, die sich mit der Materie "Straßenbahnmodellbau in Spur 0" beschäftigen, haben wahrscheinlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass der Markt hier nicht sehr prall gefüllt ist.



Quelle 1
Quelle 2
Quelle 3


0MoBau.de bietet isolierte Radsätze mit einem Durchmesser von 21 mm, 19 mm und 14 mm an. Leider keine mit 17 mm.

Natürlich kann man die Radsätze (Radscheiben und Achsen) auch drehen lassen, wenn man jemanden findet, der das kann und auch kleinere Stückzahlen akzeptiert. Und das ist genau ein nicht zu unterschätzendes Problem. Wer eine Feindreherei kennt, kann mir gern eine Nachricht schreiben. Das Interesse ist groß! Ich freu' mich drauf!

Noch ein Hinweis zu den Radsätzen von Q-Car-Company: die Radsätze werden paarweise verkauft (auf den Fotos ist jeweils nur ein Radsatz abgebildet, was mich ein Stück weit verunsichert hat). Da habe ich lieber nachgefragt, um nicht zu wenig oder zu viel zu bestellen.

Wichtiger Hinweis: eine Bestellung bei Q-Car-Company ist nicht ohne Risiko. Es können Zoll-Gebühren bei der Einfuhr hinzukommen. Das ist nicht unerheblich. Wer die Teile falsch aussucht (ist mir passiert), kann durchaus unerwartete Überraschungen erleben. Rücksendungen können verloren gehen. Zusatzkosten sind die Folge. Fazit: es kann durchaus von Vorteil sein, wenn man die Teile in Deutschland anfertigen lässt.

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20. Gotha-Radscheibe

Wer gern für Gothawagen auch die typischen Räder verwenden will, der kommt nicht um einen Messing- oder Neusilberguss herum.
Eine Radscheibe mit einer Dicke von 4 mm könnte in etwa so aussehen:



Bei einer Gesamtdicke von 4 mm fällt natürlich die innere Kontur auch dicker aus. Ganz ohne Kompromisse geht es nicht bei den Rädern. Die Radscheiben könnte man, wenn notwendig, um ca. 0,2 mm abdrehen. Als Laufkranzdurchmesser wurde statt der 17,6 mm nur 17,5 mm gewählt (Original im Lieferzustand hat 760 mm). Ein Abdrehen auf 17,0 bis 17,1 mm ist ohne Probleme möglich. Entspricht dann einem Originaldurchmesser ca. 730 ... 735 mm. Schließlich gibt es ja auch abgefahrene Radreifen!

Natürlich geht es auch schmaler. Der Unterschied ist erkennbar?

Bild unten: Radreifen mit einer Dicke von 3,5 mm



Ein Radsatz für Gothawagen:



Ein Testdruck von shapeways.com:



Bei Verwendung der 3,5 mm dicken Radscheiben kann die Achslänge 46 mm betragen. Aber auch 45 mm sind noch praktikabel.



Die idealen Durchmessermaße der Isolierbuchse sind außen etwas größer (3,05 mm) und innen etwas kleiner (1,95 mm).

Fertige Kaufteile: Bei fohrmann gibt es verschiedene Isolierbuchsen. Man sollte die 3,2 mm Buchse nehmen, weil sie auch in der Länge besser passt und somit auch für die Spur 0 gut geeignet ist.

Die Achslänge beträgt 46 mm.

Für das Radprofil wurden folgende Werte für eine 3,5 mm dicke Radscheibe verwendet:



Die Werte wurden weitestgehend normgerecht übernommen. Es gibt aber auch kleinere Abweichungen von den MOROP-Vorgaben (siehe Norm 310 und 311), weil die Radscheibe auch nur 3,5 mm breit ist.

Hier noch einmal eine Skizze für die verwendete Radachse:



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21. Fenster

Früher oder später kommt die Frage nach den Fenstern und in diesem Zusammenhang eventuell auch nach den Fensterrahmen. Da kommt stets viel "Freude" auf.

Zunächst einmal meine bisherigen Erfahrungen und Methoden ....

Bisher wurden bei den vorgestellten Modellen bis auf eine Ausnahme (NGT8D) dünne Acryl-Platten verwendet. Sie wurden mit etwas Überstand ausgeschnitten und von innen entweder aufgeklebt (Spezialkleber) oder mit Hilfe von fest aufgelöteten Profilen befestigt (1 x 1 mm U- oder L-Profile). Das ist im Grunde die einfachste Methode. Selbst auf "Acryl-Glas" kann man zusätzlich Querstreben  aus unterschiedlichen Materialien aufkleben (eventuell vorher farblich gestalten), falls man die Querstrebe auf der Ätzteil-Zeichnung vergessen hat.



Für die oberen schmalen Fenster wurde einfach eine diffuse Folie aus dem Bürofachhandel verwendet.

Beim NGT8D habe ich nahezu volltransparente Druckerfolie verwendet und mit einem Fenster-Layout auf einem guten Laserdrucker bedruckt. Das Layout entstand mit Hilfe des Programms Corel-Draw. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht durchaus ansprechend.

Eine Folie als Beispiel:



Hödl-Linie8 (Spur H0) verwendet für seine Modelle u. a. "Prägefolie" und Spritzlinge.

Um einen gewissen Tiefeneffekt zu erzielen, wurden auch noch Fensterrahmen als Ätzteile hergestellt, die in Vertiefungen der Wände des Wagenkastens (Blech zur Hälfte weggeätzt) von innen eingepasst wurden.





Die Druckerfolie ist nicht zu 100% transparent, aber ich könnte mir vorstellen, dass es mittlerweile hier eine noch bessere Materialauswahl gibt.

Natürlich hätte man auch gleich bei der Zeichnung für die Ätzteile die "Gummidichtungen" für den obigen Beiwagen (außen halbe Dicke) durch Wegätzen eines schmalen Streifens berücksichtigen können. Den so vertieften umlaufenden Rand (ca. 0,4 mm) hätte man dann vor der Verglasung farblich abgesezt. Das Prinzip ist auch für 3D-Druck-Modelle anwendbar.

Das ist der aktuelle Stand! Aber das ist bei weitem nicht der letzte Stand der Technik.

Welche Alternativen gibt es?

Ausfräsen von Fensterteilen aus Acryl-Platten --> siehe HIER (siehe 27.09.2016).

Ja und das war doch klar ... Geht ein 3D-Druck auch mit einem klaren Filament? Diesen Beitrag habe ich dazu gefunden. Es ist sogar eine Kombination mit einem gummiartigen Material möglich. Das wäre ja echt genial ... für die Fensterdichtungen.

Oder mittels Stereolithographie können lt. diesem Link glasklare "Lichtscheiben" hergestellt werden. Siehe auch HIER.

Dann gibt es noch dieses Material von Fabb-It, welches sehr gute Eigenschaften hat, leider ist es UV-empfindlich: Crystal Clear. Es erfordert eine Mindestwandstärke von 0,8 mm, was jetzt für den Maßstab 1:43 und 1:45 absolut kein Problem darstellt.

Unter Verwendung von Gießharz - glasklar können Fenster mit Hilfe eines Urmodels selbst hergestellt werden.

Wie macht das eigentlich die Industrie? Spritzgussverfahren? Das Problem dabei ist der Kostenfaktor für den Formenbau.

Wie man sieht, ist das Thema "Fenster" durchaus anspruchsvoll und vielseitig. Die Gestaltung ist von einfach und günstig bis perfekt und teuer möglich. Aber egal welches Material man am Ende nimmt bzw. welche Bauweise man anwendet, die finale Lösungsvariante sollte bereits bei der Gestaltung des Wagenkasten, wenn die Option besteht,  zwingend berücksichtigt werden, um späteren Zusatzaufwand zu vermeiden! Und wenn dann noch gebogene Fenster wie beim Gotha T57 oder beim T4D hinzukommen, dann wird die Fenstergestaltung eine echte Herausforderung.

LOWA-Fenster

Die LOWA-Seitenfenster bestehen im unteren Bereich aus einem Gummidichtband (im Bild unten schwarz) und oberhalb sind Klappfenster. Der Rahmen der Klappfenster ist durch den elfenbeinfarbigen Rahmen verdeckt, deshalb wurde er zur Vereinfachung nicht gezeichnet. Nur die untere Leiste des Kipp-Fensterrahmens ist gut sichtbar (im Bild grün). Dann ist noch eine Alu-Schiene, die als Abtropfblech dient, genau darunter angeordnet (im Bild rot)  Dann gibt es noch ein beleuchtetes Liniennummernschild (im Bild orange).



Das normale Seitenfenster:



Den äußeren Rahmen muss man sich als Teil des Wagenkastens vorstellen. Ist nur eine Hilfe für die Darstellung.

Ein Fenster mit Ausstellfenster am Dresdener Einrichtungstriebwagen hat besonders viel Zeit gekostet ... Beim LOWA-Standardwagen ist dieses Fenster nicht zu finden.




Wer noch Tipps hat! Gerne!

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