Spurnullbahner

TW 127 (Niesky)

 
Die Triebwagenserie aus der Waggonfabrik Niesky (etwa zwischen Bautzen und Görlitz im schönen Sachsen gelegen) umfasste insgesamt 60 (!) Wagen mit mehreren Lieferlosen zwischen 1927 und 1929.

Der Wagen 127 II (Baujahr 1929) wurde 1977 verschrottet. Er war auf den Stammlinien "1" und "10" zwischen Sudenburg und der Neuen Neustadt bzw. Rothensee im Einsatz.

Als Modell wird er nach jetzigem (!) Stand die beiden Falkenrieder Beiwagen Nr. 280 und 281 vom TW 124 II übernehmen und auf der Linie 1 im Regelzugbetrieb unterwegs sein.


Daten vom Vorbild

 

Serien

81 bis 90 (1)
91 bis 100 (2)
101 bis 140 (3)

Straßenbahnbetrieb

Magdeburger Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft,
ab 1938 Magdeburger Straßenbahnen AG (MSAG),
ab 1951 VEB (K) Magdeburger Verkehrsbetriebe

Hersteller

Hannoversche Waggonfabrik HAWA (1)
Waggonfabrik Christoph & Unmack Niesky O.L. (2) u. (3)

Baujahre

1929 (1)
1927 (2)
1928/29 (3)

Spurbreite

1.435 mm

Maße

Länge: 10.800 mm
Breite:    2.110 mm
Höhe:     3.270 mm

Achsabstand

3.000 mm

Motorleistung

2 x 34 kW (2)
2 x 44 kW (1) und (3)

Elektr. Ausrüstung

AEG

Bemerkungen

24 Sitzplätze, davon 12 längs (4 x 3) und 12 quer (2+1)
33 Stehplätze
Letzter Planeinsatz war am 04.01.1976 auf der Linie 10
18 Wagen gingen bereits im 2. Weltkrieg verloren
2 Fahrgestellvarianten!

Historie des TW 127 II

1929 Indienststellung
Planeinsatz bis 1976
1977 verschrottet



Bilder vom Vorbild

Triebwagen 110 an der Endstelle in Sudenburg an einem trüben Herbsttag auf der Linie 10 nach Zoo - Rothensee (Aufnahme 1972):



Das "OS-Schild" links oben hätte man sich auch sparen können ... das kann eh keiner lesen und außerdem wussten die Fahrgäste ohnehin, wie sie die Straßenbahn zu benutzen hatten und die Bahn schon seit vielen Jahren ohne Schaffner fuhr.

An den meisten Endhaltestellen gab es kleine Pausenhäuschen, die der Versorgung der Fahrer und Fahrerinnen mit heißen Getränken und Halberstädter Bockwurst dienten (jedenfalls hat sich das bei mir bis heute eingeprägt). Das war eine willkommene Abwechslung im harten Job des Fahrdienstes. Nicht nur, dass es in den Häuschen einige Leckereien gab, es war auch im Winter (die gab es damals noch) einigermaßen gut geheizt ... ich glaube, dass da die sogenannten Bahnstromheizkörper herumstanden und für Wärme sorgten.



Triebwagen 127 als Solowagen auf der Linie 11 an der Lostauer Straße (damals auch Endstelle der Linie 2) unterwegs. Die Frau mit Hut muss sich ja gefühlt haben, als wäre die Bahn nur für sie alleine losgefahren und das für nur 15 Pfennig.
Der vorn am Wagen angebrachte Fahnenschmuck könnte auf den 1. Mai hinweisen.
Quelle: Dieter Michel +

Diese Linie 11 verkehrte bis zum 14.10.1968 als Pendellinie zwischen der Alten Neustadt und dem Industriegelände. Ab dem 15.10.1968 wurde die Linie 11 durch die Buslinie 58 abgelöst.


Daten vom Modell

 

Wagennummer

TW 127

Ausführungsvariante

Ca. 1969/70

Baujahr

2020/21

Maßstab

1 : 45

Spurbreite

32 mm

Bauweise

Handarbeitsmodell, Unikat, nach Zeichnung gebaut

Material

Überwiegend 3D-Druck-Teile, Wagenboden aus gelasertem Messingblech

Betriebsart

Digital (DCC-Decoder)

Antrieb

Motorisierung: 2 Faulhabermotoren Typ 1319, beide Achsen über Schneckenzahnradantrieb angetrieben

Bemerkungen

Innen- und Außenlicht (Funktionen einzeln schaltbar)
elektr. Kupplungen (BEMO)
sowie mit kompletter Inneneinrichtung



Bilder vom Modell

(wird später ergänzt)




Baubeschreibung

Die Baubeschreibung für den TW 127 II wird etwas "magerer" ausfallen. Das liegt einfach daran, weil sie mit der des TW 124 II nahezu identisch sein würde.

Es gibt einige wenige Änderungen bzw. Verbesserungen. So wurde z. B. auf dem Dach noch ein schräger Kabelkanal ergänzt.



Der Wagenkasten wurde teilweise gespachtelt (das Druckmaterial ist leider nicht zu 100% glatt, muss also nachgearbeitet werden) und geschliffen und danach grundiert.



Geändert wurde auch die seitliche Regenrinne (Dachkante), die beim Original seitlich aus zwei Leisten besteht und dadurch seitlich etwas höher gebaut ist.

Weiterhin wurden die Türen unten um 1 mm gekürzt. Auch beim Vorbild schließt die Unterkante nicht mit der Unterkante des Wagenkastens ab. Sie sind also nicht (!) bündig. Was ja auch nachvollziehbar ist ...



Die Scheinwerfer sind auch bereits eingebaut (Druckteil mit Messingrohr für 3 mm LED's). Die Steckerteile werden dieses Mal nachträglich angebaut. Das hat den Vorteil, dass sie beim Spachteln der Stirnseiten nicht stören. Das war beim TW 124 II etwas nervig.

Innen hat sich im Prinzip nichts geändert.



Da das Modell den Zeitraum Ende der 60er Jahre abbilden soll, wurde jeweils an den Stirnseiten ein Rücklicht wieder verschlossen. Anfang der 70er Jahre wurden die Triebwagen nach und nach fast durchgängig mit zwei Rücklichtern auf jeder Seite ausgerüstet.

Die Stirnseiten wurden um weitere Zurüsteile ergänzt.



Jetzt könnte der Wagenkasten bereits lackiert werden.


Der Stromabnehmer wurde bereits zusammengebaut. Bei der Montage (Zusammenlöten) bisheriger Modelle gab es bei dieser Bauform immer wieder Probleme, weil die Lötstellen zu dicht beieinander lagen. Deshalb wurde ein Druckteil für die unteren Holme entwickelt, welches die schwierige Lötarbeit überflüssig macht.



Der Triebwagen 127 II bekommt den Stromabnehmer vom TW 23 II (ältere Bauform). Das Bild oben zeigt einen Testaufbau, der wahrscheinlich noch einmal angepasst werden muss..


Der Wagenboden wurde aus drei gelaserten Messingblechen (1 mm dick) zusammengesetzt und mit einem Motor versehen, um die Einbauhöhe zu prüfen.



Die Blattfedern stützen das Fahrgestell gegen den Wagenboden ab. Dadurch kann das Zahnradspiel optimal eingestellt werden.



Der Wagenboden ist fertig verdrahtet und für eine Probefahrt eingebaut.

Triebwagen und Beiwagen sind über eine elektr. Kupplung von BEMO verbunden. Der Lenz-Decoder (Gold-Serie) befindet sich im Dach und wurde auch schon für eine Probefahrt teilweise verdrahtet.



TW 127 hat nun doch noch ein anderes Fahrgestell bekommen, wie es ab Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre üblich war (verkleidete Seitenbleche zur Verstärkung der Fahrgestelle). Die Blenden wurden auf das gedruckte Mittelteil aufgeklebt (das Fahrgestell ist noch nicht lackiert, die dunklen Flächen stammen vom Kleber).

Final wurde auch noch ein zweiter Motor eingebaut, damit es später beim Ziehen der beiden relativ schweren Falkenrieder Beiwagen (Messingbauweise) keine Probleme gibt.



Der Fahrgestellrahmen wurde aus schwarzem PLA auf dem eigenen Drucker gedruckt.



Die Fahrgestellblenden mit den vorbildgerechten Nietennachbildungen und den Radlagern:



Das Problem ist jetzt, dass ein Fahrgestell der Nieskyer Serie, welches ursprünglich für den TW 124 vorgesehen war, überzählig ist. Muss ich dann mal sehen, was damit passiert.



Nach meinen Recherchen wurde das ursprüngliche Fahrgestell bei allen Fahrzeugen in den 50er Jahren in der Mitte mit einem Blech verkleidet (verstärkt).

Das Fahrgestell ist bis auf die Montage der Blattfedern fertig:



Die Blattfedern und die Fangnetze werden später einfach nur aufgesteckt. Sehr schön zu erkennen sind die Nieten auf dem Seitenteil. Es soll ja sogenannte "Nietenzähler" geben, die wirklich die Anzahl der Nieten nachzählen. Hoffentlich habe ich keinen Niet vergessen.

Es geht nun doch mit den Lackierarbeiten am Wagenkasten weiter ... temperaturtechnisch nicht optimal, aber irgendwie muss es ja weitergehen.



Die Zierstreifen und die Wagenbeschriftung sind bis auf die Wagennummer angebracht:





Es folgt die "Verglasung" des Wagenkastens und dann kann es auch schon mit den Restarbeiten für die elektr. Ausstatung weitergehen.



Tipp zur Verglasung: es gibt im Papierfachhandel braunes Papierklebeband (z. B. von Tesa), welches sich sehr gut für die Befestigung der Scheiben eignet. Oben hat das gedruckte Modell auf der Innenseite eine Nut. Da werden die Scheiben eingeschoben und unten einfach mit dem braunen Klebeband befestigt. Das macht ein Kleben überflüssig und erspart auch nahezu die Innenbemalung.



Für die Trennwände habe ich mir eine Schablone gedruckt. Damit werden dann die Teile aus dem braunen Papierklebeband mit einem Bastelmesser ausgeschnitten und außen auf die blaue Fensterfolie geklebt.

Es sind nur noch wenige Restarbeiten offen. Das betrifft insbesondere die elektr. Ausrüstung. Ist das erledigt, dann werden die beiden Fahrerstände eingeklebt.

Zwischenstand 28.01.2021:





29.01.2021: Der TW 127 ist bis auf die Wagennummer komplett fertig. Die erste Probefahrt war erfolgreich.





Zum Schluss noch ein kleines Video:




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